AKV-Generalversammlung März 2015
Am Mittwoch, 18. März 2015 fand die Generalversammlung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs statt. Nach dem einleitenden Gottesdienst sprach der Generalsekretär der Österreichischen Bischofskonferenz, MMag. Dr. Peter Schipka zum Thema: "Die Stellung der Kirche in der Gesellschaft und die Aufgabe der Laien". Nach einer angeregten Diskussion zum Vortrag folgten die in der Tagesordnung vorgesehenen Regulatorien.
Die gut besuchte Generalversammlung beschloss des weiteren einstimmig drei Resolutionen, die im folgenden dokumentiert sind.
RESOLUTION Zukunftsforum 3000
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) begrüßt die Initiative der Katholischen Aktion Österreich ein "Zukunftsforum" als Diskussionsplattform zu schaffen, um als Christen über ein menschenwürdiges und schöpfungsgerechtes Leben im 3. Jahrtausend nachzudenken und um Ideen und Lösungen einzubringen. Es ist tatsächlich aufgrund der großen Umbrüche in der Gesellschaft nötig, dass wir als Christen das Gespräch mit Betroffenen, Experten, Andersdenkenden und auch jenen suchen, die dem christlichen Glauben und der Kirche kritisch gegenüberstehen.
Das "Zukunftsforum" hat dazu ein Diskussionspapier zur "Zukunft der Bildung in Österreich" herausgebracht, in welchem viele Beobachtungen und Überlegungen angestellt werden und in dem ein umfassender Bildungsbegriff genannt wird, den wir anerkennen. Zu etlichen Wahrnehmungen und Reformvorschlägen des Thesenpapiers fordert die AKV aber eine weitere und vertiefte Diskussion:
- Das Recht aller auf gleiche Bildung ist nicht gleichzusetzen mit dem Recht aller auf eine gleiche personengerechte und begabungsadäquate Bildung. Die AKV fordert eine personengerechte Begabungsförderung, die individuell auf die Stärken und Schwächen einer Person ausgerichtet sein muss und nicht eine "gleiche" Förderung für alle Personen.
- Die Hauptverantwortung für die Wahl der Bildungswege der Kinder muss bei den Eltern liegen. Deshalb hat ihre Entscheidungsfreiheit Vorrang vor staatlichen Regelungen zu haben. Diese Gewährleistung einer gleichberechtigten Entscheidungsfreiheit kann nur durch das Angebot einer möglichst großen Vielfalt an gleichwertigen Bildungsangeboten hergestellt werden.
- Der Religionsunterricht stellt einen wichtigen Teil der Werteerziehung in der Schule dar. Die AKV tritt deshalb für den Bestand des konfessionellen Religionsunterrichtes an den Schulen ein.
- Die AKV fordert eine Differenzierung der Ausbildung im Kindergarten und in der Schule. Es darf nicht zu einer Verschulung der Kindergärten kommen.
Die AKV erwartet, dass ihre Forderungen in die Diskussionen im "Zukunftsforum" einbezogen werden. In die Erstellung von Thesenpapieren muss die ganze Breite der katholischen Organisationen eingebunden werden.
Wien, im März 2015