Aus den Verbänden | MKV-Pfingstmesse: Weg gemeinsam gehen
Für sie, inklusive aller Covid-Risikogruppen und der älteren Kartellbrüder war die Messe auch via Livestream zu verfolgen. Diese Möglichkeit wurde zahlreich genutzt. Am Pfingstwochenende findet traditionell der „Pennälertag“, also die Generalversammlung des MKV statt, das Besondere dabei, er findet jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Bereits das zweite Jahr in Folge musste das größte internationale konfessionelle couleurstudentische Fest corona-bedingt abgesagt werden. MKV-Vorsitzender Walter Gröblinger blickte wehmütig auf vergangene Pennälertage zurück, war aber auch voller Hoffnung für die Zukunft. „Wir alle wären heute gerne am Pennälertag in Eisenstadt gewesen und würden am liebsten wie gewohnt gemeinsam feiern. Einerseits ist es sehr schade, dass es heuer wieder nicht möglich ist, andererseits ist es, umso schöner, dass wir zumindest heute, in der Pfarre Breitenfeld unsere Pfingstmesse gemeinsam begehen können“, so Gröblinger.
In seiner Predigt ging MKV-Seelsorger Dr. Gregor Jansen auf das Thema Verkündigung ein und griff dabei das Bild der Zungen aus der Apostelgeschichte auf. Es gelte, stets zu reflektieren, wo wir mit unserer Sprache oder mit unserer Sprachlosigkeit an Grenzen stoßen und wie es möglich ist diese zu überwinden. „Gerade die noch andauernde Corona-Pandemie mit den vergangenen sechs Monaten, die für alle in Österreich äußerst schwierig gewesen sind, fordert uns, verstärkt im Dialog aufeinander zuzugehen und tatsächlich wie Schwestern und Brüder einander Stütze und Unterstützung zu sein“, so Jansen, der auch Pfarrer in Breitenfeld ist. „Die Rücksichtnahme und aktives Kümmern um den Mitmenschen sollten wir uns als Maßstab setzen – so, wie viele unserer Verbindungen das mit konkreten Hilfsprojekten für einsame oder hilfsbedürftige Mitglieder getan haben“.
Gerade weil das miteinander Reden derzeit so schwierig ist, hob Jansen die Bedeutung des bald stattfindenden weltweiten synodalen Prozesses in der gesamten katholischen Kirchenwelt hervor. „Nach Corona haben wir wieder die Chance miteinander zu reden. Das ist viel wichtiger als übereinander zu reden. Wir müssen hinhören und einander verstehen. In einem bislang nie dagewesenen synodalen Prozess werden wir alle auf dem Weg der Kirche noch stärker eingebunden. So wird es keine Themenvorgabe geben, die Themen werden sich ergeben. Wir stehen in einer Zeit des aufeinander Hörens. Nur so können wir die neuere, bessere, tiefere Erkenntnis des Willens Gottes finden. Pfingsten, das Fest der Sendung des Heiligen Geistes ist die beste Chance, um so einen Weg zu beginnen. Gemeinsam werden wir verstehen und Neues entdecken“, so Jansen.
Auch für MKV-Bundesjugendobmann Wolf Steinhäusl steht das Gemeinsame im
Vordergrund. „Gerade nach dieser langen und beschwerlichen Zeit der Distanz brauchen wir wieder eine Zeit der Nähe. Dies beginnt mit dem einander Zuhören und dem darauffolgenden aufeinander Eingehen. Nur so können wir einander helfen und unseren Weg des Miteinanders gemeinsam gehen.“
Fest im Glauben, dass Gott uns alle auf unserem Weg begleitet, blickt der MKV-Vorsitzende Walter Gröblinger hoffnungsvoll in die Zukunft. „Pfingsten ist für viele auch so etwas, wie der Geburtstag der Kirche, weil es zu Pfingsten war, als der Heilige Geist auf die Jünger herabkam und so die Einheit der Gläubigen schuf und damit die Kirche quasi aus der Taufe hob. Nehmen wir das als Auftrag auch unsere Verbindungen langsam, aber sicher wieder aus dem Dornröschenschlaf zu wecken, sie quasi aus der Taufe zu heben. Es herrscht Aufbruchstimmung. Nützen wir diese!“, so der MKV-Vorsitzende.
Passend hierzu hat Kardinal Christoph Schönborn folgende Worte formuliert: „Es braucht die Kraft von oben, um den Weg durch die Krise weiter zu gehen.“