EIN WAHRES WUNDER - ERZBISCHOF JEANBART DANKT CIN UND AKV
Liebe Spenderinnen und Spender!
Wir befinden uns heute bereits fast an der Schwelle des zehnten Jahres dieses irrsinnigen Krieges, der unser schönes Land großteils zerstört und in Aleppo mehr als die Hälfte unserer einheimischen Christen in die Emigration getrieben hat. Es sind Christen, die vor lauter Verzweiflung und Bitterkeit geflüchtet sind und die sich nun im fernen Ausland von Null an eine neue Existenz aufbauen müssen. Immerhin haben wir es mit vereinten Kräften geschafft, dass inzwischen 125 Flüchtlinge aus Amerika und Europa zu uns nach Aleppo zurückgekehrt sind. Das grenzt an ein wahres Wunder!
Zu diesem Entschluss haben sicherlich die Beruhigung der Lage in Syrien und das Heimweh gleichermaßen beigetragen wie auch die von unserer Gemeinde angebotene finanzielle Starthilfe, die wir vielen Wohltätern zu verdanken haben.
Verehrte Freunde! Dank Ihrer großartigen Unterstützung bei unserem Projekt „Wiederaufbau, um zu bleiben“ (Anm.: Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit der AKV - Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände finanziert!) haben wir zugleich den noch in Aleppo verharrenden Christen bei ihrer handwerklichen Ausbildung tatkräftig helfen können und sie auf diese Weise vor einer Abwanderung in ein fremdes Land bewahrt. Dieses Projekt hat im vergangenen Jahr unter ihnen einen unerwarteten Aufschwung erlebt: Mehr als 200 junge Leute haben mittlerweile in den einschlägigen Sparten eine qualifizierte Ausbildung abgeschlossen und werden bereits als Fachkräfte beim Aufbau unserer Stadt eingesetzt.
So konnten jetzt rund 1500 vom Krieg beschädigte Wohnungen schon renoviert und 57 von Rebellen geplünderte Behausungen von unseren ausgebildeten Tischlern frisch möbliert und wieder bezogen werden. Mein Herzensanliegen, unsere Musikschule, erfreut sich immer größeren Zulaufs. Inzwischen haben wir mit Ihren Spenden, liebe Helfer von Christen in Not, die nötigen Instrumente aus zweiter Hand besorgt und hoffen nun, bald mit dem Unterricht beginnen zu können, sobald wir ein Grundgehalt für die Lehrer sichergestellt haben. Wir subventionieren auch, im Rahmen unserer Möglichkeiten, das Schulgeld für Kinder von Arbeitslosen.
Die Familien, die am Rande der Armutsgrenze leben, versuchen wir mit den nötigsten Lebensmitteln und - gerade jetzt im Winter - mit Heizöl zu versorgen. Den Kleinkindern junger Ehepaare helfen wir in ihren ersten vier Lebensjahren mit Babynahrung und Teilzeitbetreuung. Waisen, Witwen und ältere Menschen haben wir inzwischen offiziell erfasst, damit Bedürftige von Pflegern unseres Gesundheitszentrums entsprechend betreut werden. Übrigens erhalten Hunderte von Patienten in diesem Zentrum pro Woche eine Gratisbehandlung.
Zu guter Letzt verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz für den Zusammenhalt der Gemeinde unseren 16 Priestern, Nonnen, Diakonen und den vielen selbstlosen Mitarbeitern. All diese Leistungen könnten wir sonst nicht in dem Umfang erbringen. Die Anerkennung ihnen gegenüber spüren wir bei den Gläubigen beim sonntäglichen Gottesdienstbesuch.
Auch die wöchentlichen Pfarraktivitäten, die vor allem bei Hunderten von jungen Mädchen und Burschen sehr beliebt sind, gehen auf ihre Initiative zurück. Ich danke dem lieben Gott, der uns – allen Widerständen zum Trotz - so motivierte und engagierte Christen, im Inland sowie im Ausland, erhalten hat. Das lässt uns wahrlich hoffen, dass eine verheißungsvolle Renaissance möglich ist!
(*) Freie Übersetzung aus dem Französischen von Pia de Simony