Früherer AKV-Präsident Helmut Kukacka 75
Unter Kukackas Führung meldete sich die AKV verstärkt zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen zu Wort und brachte sich in den Diskurs ein. Das betraf etwa den Einsatz für eine ökosoziale Marktwirtschaft auf Grundlage der Katholischen Soziallehre, den Schutz des Lebens vom Beginn bis zu seinem natürlichen Ende sowie den Einsatz für ein vielfältiges und differenziertes Bildungssystem, zum dem auch der konfessionelle Religionsunterricht fix dazugehört.
Ein besonderes Anliegen war es Kukacka auch, weltweit Solidarität mit jenen Christen zu zeigen, die in ihren Heimatländern von Verfolgung bedroht oder unterschiedlichsten Arten von Diskriminierung ausgesetzt waren und sind. Um es nicht nur bei Worten zu belassen, wurde von der AKV 2017 gemeinsam mit der "Initiative Christlicher Orient" und "Christen in Not" eine Hilfsaktion ("Aktion Heimkehr") für die bedrängten christlichen Minderheiten in Syrien und im Irak gestartet. Mehr als 720.000 Euro an Spenden konnten dafür aufgebracht werden. Kukacka reiste dazu auch persönlich in den Nordirak. Der nunmehrige AKV-Präsident Matthias Tschirf würdigte gegenüber Kathpress ausdrücklich dieses Engagement Kukackas.
Politik und Kirche
Der gebürtige Oberösterreicher Helmut Kukacka studierte an der Johannes Kepler Universität in Linz Sozialwissenschaften. Nach dem Studium, das er 1972 abschloss, wurde er in der ÖVP aktiv. Er hatte in der Landes- wie Bundespolitik zahlreiche Ämter und Funktionen inne, von 2003 bis 2007 war er Staatssekretär. Er war seit seiner Schulzeit auch im Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV) tätig, u.a. auch als Kartellvorsitzender. Kukacka wurde u. a. mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich und dem Großen Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich ausgezeichnet.
Die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände wurde April 1954 im Niederösterreichischen Landhaus in Wien begründet. Ihr gehören knapp 20 katholische Organisationen an, darunter der Cartellverband, die Sportunion, der Mittelschüler-Kartell-Verband und die Christliche Lehrerschaft. Die AKV organisiert sich eigenverantwortlich und wirtschaftlich selbstständig. Sie ist formell von den Strukturen der Kirche unabhängig, versteht sich aber als bewusst loyal zum kirchlichen Leitungsamt. Jedes Jahr vergibt die AKV auch die "Kardinal Opilio Rossi-Medaille" für "herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats" zur "Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung". (Infos: www.akv.or.at)