Sozialrechtler Mazal neuer Präsident des Katholischen Laienrates
Der KLRÖ ist eine Plattform für katholische Laienvereinigungen, -verbände und -bewegungen und besteht aus fünf "Kurien", in denen u.a. die Katholische Aktion mit ihren Untergliederungen, die Arbeitsgemeinschaft katholischer Verbände, der Katholische Familienverband sowie Gruppierungen in großer Bandbreite von der Legio Mariae über Opus Dei bis zur Plattform "Wir sind Kirche" vertreten sind. Im vergangenen Jahr hat der Laienrat sein 50-Jahr-Jubiläum gefeiert.
Wolfgang Mazal wurde 1959 in Wien geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1981. Es folgten Assistenzstellen am Institut für Kirchenrecht und am Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien, an der Wirtschaftsuniversität Wien und an der Technischen Universität Wien. Zudem absolvierte Mazal eine theologische Ausbildung an den Wiener Theologischen Kursen. 1992 erfolgten die Habilitation und die Ernennung zum Universitätsprofessor für Arbeits- und Sozialrecht an der Universität Wien. Mazal leitet zudem das Österreichische Institut für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien. Er vertritt auch das Fach Medizinrecht an der Medizinischen Universität Wien sowie an der Medizinischen Universität Graz.
Mazal wirkte und wirkt in vielfältigsten Bereichen als Berater von Politik, Verwaltung, Kirche, Zivilgesellschaft und Unternehmen. Von 2011 bis 2013 war er Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt, von 2009 bis 2019 Vorsitzender des Universitätsrats der Universität für Weiterbildung Krems ("Donau-Universität"). 2016 wurde er mit der Opilio Rossi-Medaille ausgezeichnet, die von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände für "herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats" zur "Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung" vergeben wird.
Religionsfreiheit auf Europaebene
Eröffnet wurde die KLRÖ-Vollversammlung im Wiener Don Bosco-Haus Samstagvormittag mit einem Gottesdienst, dem die beiden Bischöfe Werner Freistetter und Wilhelm Krautwaschl vorstanden. Beim anschließenden inhaltlichen Teil der Tagung stand das Thema Religionsfreiheit im Mittelpunkt. Die Wiener Rechtsphilosophin Prof. Brigitte Schinkele referierte zum Thema "Religionsfreiheit - ihr Wesen, ihr Schutz, ihre Grenzen im säkularen, liberalen Rechtsstaat". Im Anschluss nahm die am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte tätige Richterin Katrin Weratschnig "Fragen und Auseinandersetzungen zur Religionsfreiheit auf Europaebene" in den Blick