AKV Newsletter LV (24.09.2020)
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Es war mir eine Ehre AKV-Vorsitzender gewesen zu sein!
Mit diesem Schreiben in unserem Newsletter darf ich mich als Präsident der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreisch verabschieden. Nach acht Jahren herausfordernder, engagierter und ehrenamtlicher Arbeit habe ich nicht mehr kandidiert.
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Auch wenn man in dieser Funktion nicht alle Erwartungen erfüllen kann, ist doch vieles erreicht worden. Manches davon kann man in der Publikation "Die Aufgabe der Christen in Politik und Gesellschaft" nachlesen, die ich bei der Generalversammlung am 08. September 2020 vorgelegt habe. Letztlich ging es in unserer gemeinsamen Arbeit darum, die Grundsätze des christlichen Menschenbildes sichtbar zu machen, sie in die gesellschaftliche Diskussion einzubringen und die christlich-katholischen Verbände und Vereine zur Wahrnehmung und Durchsetzung ihrer Interessen und Anliegen zu koordinieren und zusammenzuführen.
Es war mir eine Ehre Vorsitzender der AKV gewesen zu sein! Wenn ich nun aus meiner Funktion ausscheide, ist dies ein Abschied aus einem auf Zeit verliehenem Ehrenamt. Aber es ist kein Abschied von unseren Werten und Prinzipien! Ihnen bleibe ich auch in Zukunft verbunden. Für sie werde ich mich auch in Zukunft einsetzen!
Meinem einstimmig gewählten Nachfolger Sektionschef Dr. Matthias Tschirf und seinem Team darf ich sehr herzlich gratulieren. Mit ihm ist eine Persönlichkeit gewählt worden, die aus der Mitte unserer Verbände kommt, seit vielen Jahren Verbandsfunktionen ausgeübt hat und in der AKV verankert und anerkannt ist. Ich wünsche Matthias Tschirf und seinem Team alles Gute und viel Erfolg für die zukünftigen Aufgaben und Herausforderungen.
Ich verbleibe in herzlicher Verbundenheit
Mag. Helmut Kukacka
Staatsekretär a.D.
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Neuer Präsident der AKV - Dr. Matthias Tschirf
Die AKV hat mit Dr. Matthias Tschirf einen neuen Präsidenten. Der Sektionsleiter im Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort wurde am 08.09.2020 im Rahmen der heurigen AKV-Generalversammlung in Wien in sein neues Amt gewählt.
Tschirf ist Jahrgang 1957, war von 1992 bis 2011 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien, von 2002 bis 2010 war er ÖVP-Klubobmann im Wiener Landtag. Das Hauptaugenmerk seiner AKV-Präsidentschaft wolle er auf das sichtbare, von katholischen Werten geprägten Engagement in Gesellschaft, Staat und Wirtschaft legen, hieß es in einer ersten Aussendung der AKV am Mittwoch. Tschirf, er ist studierter Jurist, sei auch der regelmäßige Dialog zwischen den christlichen Konfessionen wie auch der interreligiöse Dialog ein großes Anliegen, hieß es weiter. Der neue AKV-Präsident ist auch Kuratoriumsmitglied der Stiftung "Pro Oriente".
Der frühere Staatssekretär Helmut Kukacka stand acht Jahre an der Spitze des Verbandes. "Die Gesellschaft aus dem Glauben heraus mitzugestalten", nannte auch Kukacka stets als Grundmaxime der AKV. Einige Themenfelder, die in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt des AKV-Engagements standen, sei es in Symposien, öffentlichen Stellungnahmen oder weiteren öffentlichkeitswirksamen Initiativen: Einsatz für eine ökosoziale Marktwirtschaft auf Grundlage der Katholischen Soziallehre, Schutz des Lebens von seinem Beginn bis zum natürlichen Ende sowie etwa auch Einsatz für ein vielfältiges und differenziertes Bildungssystem, zum dem auch der konfessionelle Religionsunterricht fix dazugehört.
In den vergangenen Jahren erhob die AKV auch verstärkt ihre Stimme gegen die zunehmende weltweite Christenverfolgung. Um es nicht nur bei Worten zu belassen, wurde gemeinsam mit der "Initiative Christlicher Orient" und "Christen in Not" eine Hilfsaktion ("Aktion Heimkehr") für die bedrängten christlichen Minderheiten in Syrien und im Irak gestartet. Mehr als 720.000 Euro an Spenden konnten dafür aufgebracht werden. Spenden sind nach wie vor willkommen und würden dringend gebraucht. (Spendenkonto, Kennwort "Christen in Not", BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT49 2011 1824 1397 6101).
Jedes Jahr vergibt die AKV auch die "Kardinal Opilio Rossi-Medaille" an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und verdiente Laien, für "herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats" zur "Gestaltung der Gesellschaft aus christlicher Verantwortung".
Bericht auf www.meinekirchenzeitung.at lesen
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AKV-Symposium bekräftigt Auftrag der Christen in der Politik
Christen haben einen Auftrag in Politik und Gesellschaft und müssen dafür ihre geistigen Fundamente immer wieder reflektieren und fruchtbar machen. Das war die übereinstimmende Meinung eines hochkarätigen Symposiums der AKV im Rahmen ihrer Generalversammlung in Wien. Zu Wort kamen dabei als Referenten Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP), der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, der Sozial- und Familienrechtsexperte Prof. Wolfgang Mazal und die Sozialethikerin Prof. Ingeborg Gabriel. Aufgrund der Corona-Bedingungen war die Teilnehmerzahl der mehrfach überbuchten Veranstaltung begrenzt und wurde via Facebook live übertragen.
Katholische Soziallehre bleibt wesentlich Minister Gernot Blümel bekräftigte die bleibende politische Relevanz der Katholischen Soziallehre, mit der er sich schon in seiner Diplomarbeit im Rahmen des Philosophiestudiums befasst hatte. "Was ist die Soziale Frage heute?" - Dieser Zugang müsse laut Blümel in einer Grundsatzdebatte prioritär sein. Erst danach könne man anhand der nach wie vor gültigen Prinzipien der Katholischen Soziallehre Lösungen suchen. Sei es bei der Sozialen Frage des 19. Jahrhunderts um das Massenelend des Industrieproletariats gegangen, so gehe es heute "um die finanzielle und kulturelle Zukunft des Mittelstands", so der ÖVP-Politiker. Viele hätten den Eindruck, man arbeite, aber es bleibe nichts übrig, und daneben gebe es viele, die ohne zu arbeiten auch viel bekommen. Diesem breit wahrgenommenen Missverhältnis müsse man sich in der Politik stellen und dabei fragen, was eine christlich-soziale Antwort darauf sein kann, so Blümel.
Gemeinwohlorientierung Von Politikern ist aus christlicher Sicht gefordert, dass sie sich am Gemeinwohl orientieren. Das betonte Peter Schipka in seinem Statement und räumte ein, dass dies nicht einfach sei, zumal die Gemeinwohlorientierung oft die Zukunft betrifft und gegen die Interessen der jetzt Lebenden gerichtet sein kann, wie es beispielsweise beim Klimaschutz der Fall sei.
Grundsätzlich verdiene es "Hochachtung", wenn Politiker bzw. Parteien sich einer christlichen Ausrichtung verschrieben. "Sie machen sich angreifbar, weil sie an diesem hohen Standard auch gemessen werden wollen. Sie dürfen auch nicht überrascht sein, wenn sie daran gemessen werden", so Schipka, der exemplarisch einige für Christen wichtige Themen benannte. Dazu zähle die Förderung der Familie und deren steuerliche Entlastung ebenso wie der Schutz des freien Sonntags, der den Familien - und vielen anderen - gemeinsame freie Zeit ermöglicht. Auch die Zukunft der Pflege und die Gefahr der Vereinsamung von Menschen könne Christen nicht unberührt lassen.
Zentral sei der "Schutz des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen", so der Bischofskonferenz-Generalsekretär, der im Blick auf die Befassung des Verfassungsgerichtshofes zum Thema Beihilfe zum Suizid christliche Politiker ermunterte, sich in die Debatte einzubringen. Es gelte klar zu machen, dass die in Österreich "geltende Rechtslage der Verfassung entspricht bzw. die Verfassung keine Beseitigung dieses Schutzes fordert".
Unaufgeregter Realismus Die Sozialethikerin Prof. Gabriel erinnerte daran, dass die Katholische Soziallehre nicht nur philosophische Wurzeln habe, sondern dass die Fragen nach Recht und sozialer Gerechtigkeit auch in der Bibel zentral seien. Das christliche Menschenbild zeichne ein "unaufgeregter Realismus" aus. Das Wissen um menschliche Schwächen und seine Sterblichkeit ermögliche ein "nüchternes Innehalten" und gebe Orientierung.
Soziale Fragen drehten sich heute oft um die gerechte Verteilung der vorhandenen materiellen Grundlagen im weltweiten Kontext, so die an der Wiener Theologischen Fakultät lehrende Sozialethikerin. Die christliche Antwort darauf sei "ein Mehr an Multilateralismus und globaler Solidarität", gerade angesichts eines erstarkenden Nationalismus. Es gelte die Europäische Integration genau so zu fördern wie die Regionalisierung im Sinne einer Stärkung des ländlichen Raumes.
Christliche Spezifika Das spezifisch Christliche im Unterschied zu anderen Religionen und Weltanschauungen stellte der Sozialrechtsexperte Mazal in das Zentrum seiner Ausführungen. Dazu zähle die radikale Anerkennung der Person als Subjekt unabhängig von familiären und anderen Zugehörigkeiten. Das sei gemeint, wenn im Neuen Testament von einem "Neuem Volk Gottes" die Rede sei.
Typisch christlich und von grundlegender Bedeutung sei auch die "Differenz von staatlicher und religiöser Sphäre", so Mazal, der auf das Wort Jesu verwies, wonach man dem Kaiser geben soll, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott gehört. Das unterscheide ein christliches Gesellschaftskonzept vom islamischen Konzept der Umma und der damit verbundenen Identität von Religion und Staat. "Aus christlicher Sicht sind daher religiöse Symbole zu achten, solange sie nicht gleichzeitig staatliche Symbole sind", so der Rechtswissenschaftler an der Uni Wien.
Stabübergabe bei der AKV Eröffnet wurde die Tagung vom langjährigen AKV-Präsidenten Helmut Kukacka, der sich gleichzeitig aus seiner Funktion verabschiedete, nachdem kurz vor dem Symposium mit Matthias Tschirf sein Nachfolger an der Spitze der AKV gewählt worden war. Bei seinem "Abschied von einem auf Zeit verliehenen Ehrenamt" erinnerte Kukacka an den Stellenwert einer christlich inspirierte ökosozialen Marktwirtschaft.
Wer sich für den Begriff "christlich-sozial" einsetze, solle dies nicht einseitig tun, gerade wenn man sich auf Papst Franziskus und sein Lehrschreiben "Laudato si" berufe, merkte Kukacka kritisch an. Für die Päpste gehörten Umweltökologie und Humanökologie, also der absolute Schutz des Lebens genauso wie der Schutz der Umwelt, zusammen. Wer das nicht zusammenhalte, betreiben eine "Doppelmoral", so Kukacka bei seinem letzten offiziellen Auftritt als AKV-Präsident.
Gleichsam als Rechenschaftsbericht über die letzten Jahre präsentierte Kukacka am Ende des Symposiums die Broschüre "65 Jahre AKV. Der Auftrag der Christen in Staat und Gesellschaft". Darin werden auf 170 Seiten zahlreiche Vorträge namhafter Referenten sowie offizielle Resolutionen und Projekte der AKV in einer Auswahl dokumentiert.
Die Publikation "65 Jahre AKV - Der Auftrag der Christen in Staat
und Gesellschaft" können sie unter office@akv.or.at bestellen.
Mitveranstalter des AKV-Symposiums war die Politische Akademie
Die gemeinsame Veranstaltung sei ein konkreter Beitrag zur Debatte über den Begriff "christlich-sozial", wie die Leiterin der ÖVP-Bildungseinrichtung, Bettina Rausch, (siehe Bild unten) erklärte.
Diesem Thema sei auch der von Rausch jüngst herausgegebene Sammelband "Christlich-soziale Signaturen. Grundlagen einer politischen Debatte" gewidmet. Er enthält u.a. Beiträge von Caritas-Bischof Benno Elbs, den Sozialethikern Clemens Sedmak und Ingeborg Gabriel sowie der Theologin und Werteforscherin Regina Polak. "Warum wir auch in einer säkularisierten Gesellschaft am christlich-humanistischen Menschenbild festhalten und wie vielfältig die Herangehensweisen an den Begriff "christlich-sozial" sein können, zeigen wir mit diesem Buch. Die Kernfrage lautet, wie im 21. Jahrhundert das Leitbild einer Gesellschaft freier und verantwortlicher Menschen verwirklichen können“, stellte Bettina Rausch fest. Das Buch „Christlich-soziale Signaturen - Grundlage einer politischen Debatte“ kann auf der Webseite der Politischen Akademie bestellt werden.
Quelle: kathpress
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Der Verfassungsgerichtshof berät diese Woche
über eine Legalisierung der "Sterbehilfe"
Der Verfassungsgerichtshof berät diese Woche über eine Legalisierung der "Sterbehilfe" in Österreich. Derzeit sind vier Anträge beim VfGH anhängig und die Gefahr besteht, dass die Verbote von Tötung auf Verlangen und Beihilfe zum Selbstmord fallen.
Mit der Seite www.lebensende.at wollen wir auf die Vorzüge der österreichischen Rechtslage hinweisen. Prominente Stimmen sprechen sich klar gegen eine Legalisierung der "Sterbehilfe" aus, wie etwa der Präsident der Österreichischen Ärztekammer Thomas Szekeres, Hospiz-Chefin Waltraud Klasnic, Kardinal Schönborn, Bischof Chalupka uvm.
Setzen auch Sie ein Zeichen und unterstützen auf der Homepage www.lebensende.at den österreichischen Weg: JA zu Behandlungsautonomie, JA zu Hospiz- und Palliativversorgung, JA zu Rechtssicherheit für alle - aber NEIN zu aktiver Sterbehilfe.
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Legalisierung der "Sterbehilfe" öffnet der Kommerzialisierung des Sterbens Tür und Tor.
Das deutsche Bundesverfassungsgericht hat am 26.02.2020 die geschäftsmäßige Sterbehilfe erlaubt. Auch in Österreich sind von Anwälten des Schweizer Sterbehilfehilfevereins „Dignitas“ Anträge beim VfGH gestellt worden, durch die das in Österreich geltende Verbot der Mitwirkung am Selbstmord fallen soll.
Die AKV stellt daher nochmals fest, dass zu hoffen ist, dass sich die österreichische Entscheidung nicht am deutschen Urteil orientiert, zumal unsere Rechtslage nicht mit dem deutschen Grundgesetz vergleichbar ist.
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