AKV-Kukacka: Wir müssen eine Flüchtlingspolitik mit Realitätssinn und Augenmaß betreiben.
Christlich-abendländisches Erbe muss ein wichtiger Teil der Identität Europas bleiben.
In einer einstimmig beschlossenen Grundsatzerklärung anlässlich ihrer Generalversammlung am 9. Dezember 2016 bekennt sich die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände Österreichs (AKV) zu einer „Flüchtlingspolitik mit Realitätssinn und Augenmaß“.
Österreich hat in der Flüchtlingskrise beispielhaft Humanität und Hilfsbereitschaft bewiesen, aber kein Land kann unbegrenzt Flüchtlinge aufnehmen. Auch Österreich als eines der wirtschaftlich leistungsfähigsten Länder in Europa, kommt an seine Belastungsgrenzen. Es müssen deshalb die längerfristigen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Konsequenzen dieser Entwicklung beachtet werden, erklärte AKV-Präsident Staatssekretär a.D. Mag. Helmut Kukacka.
Die große Zuwanderung kann nur unter Wahrung der Aufnahmefähigkeit und der Akzeptanz unserer Gesellschaft bewältigt werden, soll die Integrationsfähigkeit unseres Landes langfristig gewährleistet bleiben.
Für die AKV gehe es bei einer verantwortlichen Bewältigung der Flüchtlingsfrage nicht nur um die ausschließliche Orientierung an einer idealistischen Gesinnungsethik, sondern um die Umsetzung einer realistischen Verantwortungsethik, welche die gesellschaftlich erwartbaren Folgen dieser Entwicklung entsprechend berücksichtigt, stellte Kukacka fest.
Wir brauchen Klarheit und Kontrolle darüber, wer in unser Land kommt und wer sich hier aufhält. Nur wenn die europäischen Außengrenzen dauerhaft effektiv gesichert werden, sind Personenkontrollen an den Binnengrenzen verzichtbar.
Die EU muss gemeinschaftlich Kontingente und Quoten festlegen und anerkannte Flüchtlinge fair verteilen. Auch Österreich sollte längerfristig ein Kontingent für Kriegsflüchtlinge entsprechend seinen leistbaren Kapazitäten festlegen.
Österreich sollte auch mehr zur Bekämpfung von Fluchtursachen und zur Stabilisierung vor Ort beitragen und bestehende Flüchtlingscamps in den Herkunftsländern stärker unterstützen. Wir müssen ein europäisches Flüchtlingshilfswerk schaffen, das in Europa und der Welt Flüchtlingen schnell und direkt Hilfe zukommen lässt.
Abschließend betonte Präsident Kukacka, dass nach Meinung der AKV das christlich abendländische Erbe unseres Kontinents in Zukunft bewahrt werden soll. Das Christentum mit seinen christlich-jüdischen Traditionen und Wertvorstellungen und seinen humanistischen Werten der Aufklärung ist ein elementarer Teil der Leitkultur Europas und soll wichtiger Teil seiner Identität bleiben.
Zu unseren Leitwerten gehöre Toleranz gegenüber anderen Religionen und deren Ausübung. Im Gegenzug erwarten wir Respekt vor der christlichen Prägung unseres Landes, schloss Kukacka.